Der Tag der Entscheidung – der 22. Oktober 2023 – ist bereits greifbar nah. Die ist für PERSPECTIVE CH – das Forum für Weltoffenheit und Souveränität – Grund genug, zu einer ganz besonderen Wahlveranstaltung im Gasthof Ochsen in Lupfig einzuladen. Dabei konnten die zahlreich erschienenen Gäste 15 Spitzenkandidaten der Aargauer SVP und FDP gleich persönlich kennenlernen und ihnen kritische Fragen bezüglich des politischen Entscheidungsprozesses stellen. Das politische «Speed Dating» war ein voller Erfolg.
PERSPECTIVE CH – das Forum für Weltoffenheit und Souveränität – lud bereits zum 5. Mal bürgerliche Spitzenkandidatinnen und -kandidaten an den «Runden Tisch». Doch bevor sich die Politikerinnen und Politiker unter die Gäste mischten, stellten sie sich in 90 Sekunden kurz vor:
Erfahrene Aargauer Politgewichte sind die Aargauer-SVP-Nationalräte Thomas Burgherr, Andreas Glarner, Benjamin Giezendanner sowie Stefanie Heimgartner. Burgherr ist seit acht Jahren Nationalrat und als Unternehmer steht er für die Anliegen der KMU in Bundesbern ein. «Die unternehmerische Freiheit und Eigenverantwortung muss wieder im Mittelpunkt stehen. Der Staat soll sich auf seine Kernaufgaben beschränken und diese effizient lösen.» Ebenfalls acht Jahre in Bundesbern amtet Glarner, dessen politisches Steckenpferd die Migrationspolitik ist. Dieses liegt seiner Ansicht bös im Argen: «Die Schweiz löst sich wie Zucker im Wasser auf. Gegen all diese Missstände kämpfe ich – für unsere Schweiz.» Gienzendanner als kantonaler Gewerbeverbandspräsident und Transportunternehmer engagiert sich für Freiheit, Eigenverantwortung, die direkte Demokratie sowie eine souveräne und offene Schweiz. Der amtierende Nationalrat hofft, dies künftig im Ständerat tun zu können: «Es braucht Perspektiven, nicht Utopien in unserem Land!» Der Verkehr als unsere Wirtschaft und eine kompetente Milizarmee, sind die grossen Anliegen von Stefanie Heimgartner. Die Transportunternehmerin hofft nach vier Jahren, sich weiterhin in Bundesbern mit Herzblut vom Gewerbe für das Gewerbe, wie auch für Arbeitgeber und Arbeitnehmer einsetzen zu können.
Erfolgsmodell Schweiz stärken
In den Startlöchern für das politische Parkett in Bundesbern sind die Aargauer SVP-Grossräte Christian Glur, Miro Barp, Christoph Hagenbach, Christoph Riner, sowie die Grossrätin Barbara Borer-Mathys. Sachpolitik für die Bedürfnisse der Menschen, der Unternehmer und Umwelt liegen Landwirt Glur am Herzen. Als Fachmann im Gesundheitswesen will Barp das Gesundheitswesen mit einer zeitgemässen Gesundversorgung wieder auf die Beine bringen. Hagenbuch will sich als Präsident des Bauernverbandes Aargau und Landwirt für eine produzierende Land- und Forstwirtschaft und mehr Versorgungssicherheit stark machen. Mit tiefen Steuern, Abgaben und Gebühren, guten Rahmenbedingungen für die KMU sowie die Landwirtschaft will Riner das Erfolgsmodell Schweiz in Bundesbern optimieren. Bürgernahe und relevante Themen wie die Erhaltung des Föderalismus und Stärkung der Sicherheit sind für Borer-Mathys zentrale Themen. Als Quereinsteiger auf der SVP-Nationalratskandidatenliste ist der Unternehmer und Journalist Philipp Gut. Er hat sich eine wirkungsvolle Reform des Asylwesens und die souveräne Steuerung der Zuwanderung sowie einer sicheren Energieversorgung auf die Fahne geschrieben.
Unternehmerisch, zuverlässig und engagiert
Die FDP Aargau war mit Unternehmer Adrian Schoop, Historiker und Lehrer Titus Meier und Versicherungsbroker Adrian Meier anwesend. Mit einer virtuellen Grussbotschaft zugeschaltet wurde Ständeratskandidat Thierry Burkart. Arbeitsplätze erhalten, Missbrauch bekämpfen und Freiheit stärken sind die drei Schlagworte von Schoop. Eine sichere Versorgung der Schweiz mit Energie, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Rohstoffen gehören zu den Kernkompetenzen von Titus Meier. Jetzt die Weichen in der Energiepolitik richtigstellen, propagiert Adrian Meier.
Für eine eigenständige Schweiz
Im anschliessenden Speed Dating lernten die zahlreichen Gäste die Kandidatinnen und Kandidaten persönlich kennen. Dabei wurde politisiert, debattiert und angeregt diskutiert. Fazit: Sowohl Politikerinnen und Politiker als auch ihre Wählerinnen und Wähler ziehen alle am selben Strick und stehen ein für eine freie, sichere und unabhängige Schweiz.
Corinne Remund
Für eine weltoffene, eigenständige, direktdemokratische und liberale Schweiz
Die politische Bewegung PERSPECTIVE CH wurde mit der Zielsetzung gegründet, über die Chancen eines Wegs der Weltoffenheit und der staatlichen Souveränität ausserhalb von Wirtschaftsblöcken und politischen Machtballungen zu informieren. Reto Caprez, Präsident von PERSPECTIVE CH, stellt das Forum für Weltoffenheit und Souveränität kurz vor.
Die politische Bewegung PERSPECTIVE CH stellt die Weltoffenheit und Souveränität in den Fokus. Wieso braucht es dieses Forum?
Reto Caprez: PERSPECTIVE CH wurde mit der Zielsetzung gegründet, über die Chancen eines Wegs der Weltoffenheit und der staatlichen Souveränität ausserhalb von Wirtschaftsblöcken und politischen Machtballungen zu informieren. Die Mitglieder der PERSPECTIVE CH setzen sich dafür ein, dass unser Land weiterhin eigenständig über die Art und Weise seiner Beziehungen mit Europa und der Welt entscheiden kann.
PERSPECTIVE CH setzt sich für eine eigenständige Schweiz gerade auch im Bezug mit Europa und der Welt ein. Wieso gehört die Eigenständigkeit der Schweiz zum Erfolgsrezept?
Die Schweiz verfügt über ein einzigartiges politisches System, das sich durch direktdemokratische Entscheide und hohe Stabilität auszeichnet. Dies fördert die politische Teilhabe und ermöglicht den Bürgern, direkt über Gesetze und Verfassungsänderungen abzustimmen. Da dieses System wesentlich zu unserem grossen gesellschaftlichen Konsens und zum heutigen Wohlstand beigetragen hat, darf es nicht gefährdet werden.
Das Forum lehnt den Beitritt zur Europäischen Union ab. Was sind Ihre Hauptgründe?
Unser Staatsverständnis und unsere direkte Demokratie stehen im Widerspruch zu den wenig demokratischen und etatistischen Prinzipien, nach denen die EU konzipiert ist. Darum wollen wir dieses System erhalten und schützen und lehnen den Beitritt zur EU nach den Maastrichter Verträgen ab.
Wie sieht eine weltoffene und aktive Aussenpolitik der Schweiz aus Ihrer Perspektive aus?
Wir plädieren für eine weltoffene, eigenständige, direktdemokratische und liberale Schweiz, welche sich ihrer geographischen Position und Bedeutung in Europa bewusst ist und gerade deshalb eine starke Vernetzung mit Europa und der Welt in Wirtschaft, Politik, Bildung, Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur sucht.
Wo müssen die staatlichen Rahmenbedingungen für den Werk- und Finanzplatz optimiert werden?
Besondere Anliegen bilden die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft durch Liberalisierung im Innern und nach aussen, die Einräumung eines genügend grossen Freiraumes zur Entfaltung unternehmerischer Initiative und sozialpartnerschaftlicher Lösungen und die Senkung der Staatsquote zur Wiederherstellung der Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Staaten.
Wie kann die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz noch verbessert werden?
Vordringlich sind die Reliberalisierung des Arbeitsmarktes und die Eindämmung des regulatorischen Einflusses der Gewerkschaften. Als Rezept gegen den ausufernden Staatssektor wirken marktwirtschaftliche Mechanismen und eine flächendeckende Digitalisierung. Zehntausende Seiten an überflüssigen Gesetzestexten und Verordnungen sind aufzuheben. Nach Jahrzehnten des Ausbaus des Staatsektors auf Kosten des Privatsektors muss jetzt wieder ein Rückbau ins Auge gefasst werden.
Was macht die Schweiz im Bezug auf liberale Werte aus?
Neben der direkten Demokratie und dem Föderalismus hat die Schweiz eine starke Wirtschaft und fördert die wirtschaftliche Freiheit. Sie hat ein wettbewerbsfähiges Geschäftsumfeld und niedrige Steuern, was sie zu einem attraktiven Standort für internationale Unternehmen macht.
Im Oktober finden die Nationalrat- und Ständeratswahlen statt. Was erwarten Sie vom Tag der Entscheidung am 22. Oktober?
Nach dem Linksrutsch in den Wahlen 2019 braucht unser Werkplatz jetzt ein Parlament, das sich für mehr Freiheiten und Flexibilität einsetzt, damit ein Revitalisierungs- und Innovationsprogramm gelingt. Wir brauchen am 22. Oktober mehr liberale, wirtschaftsfreundliche Politikerinnen und Politiker im National- und Ständerat.
Interview: Corinne Remund