Schutz wildlebender Tiere


    Kolumne


    Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau

    Mit dem Nein zum Jagdgesetz stärkt
    das Aargauer Stimmvolk den Schutz
    wildlebender Tiere und den Natur- und
    Artenschutz auch im Kanton Aargau

    Mit 52.4% Nein gegen das Jagdgesetz liegt der Kanton Aargau über dem Schweizer Durchschnitt. Die Aargauer machen mit dem Nein zum Abschussgesetz klar, dass Bundesrat und Parlament den Schutz der Arten nicht verwässern dürfen, sondern mehr tun müssen für die bedrohte Biodiversität. Pro Natura Aargau möchte jetzt zusammen mit Jagd Aargau rasch am dringend nötigen verstärkten Schutz der biologischen Vielfalt im Kanton Aargau arbeiten. Das Ergebnis im Kanton Aargau zeigt, dass der Aargauer Bevölkerung der Schutz von Biber und der Natur wichtig ist. Naturschützer mit und ohne Flinte müssen jetzt zusammenarbeiten und die anstehenden Herausforderungen für unsere wildlebenden Tiere anpacken. Wir brauchen dringend mehr Lebensräume für unsere immer mehr unter Druck stehende Natur.

    Die Ablehnung der Gesetzesrevision macht jetzt den Weg frei für eine bessere Lösung. Das Gleichgewicht «Schutz – Jagd – Regulierung» ist wiederherzustellen und zu stärken. Die Jagd im Aargau hat viel für den Feldhasen erreicht und die Waldschnepfe ist seit Jahrzehnten vorbildlicherweise im Aargau geschützt. Ziel des Schutzes kann nicht sein, geschützte Arten zu dezimieren, sondern sie so häufig werden zu lassen, dass sie aus dem Schutz zu entlassen werden können, wenn die Bestände gross genug sind. Die Regulierung von Luchs, Biber, Graureiher, Gänsesäger, Fischotter und anderen geschützten Arten soll wie bisher nur nach allfälligen grossen Schäden und mit Zustimmung des Bundes möglich sein. Es sollen nicht Wölfe «gezüchtet» werden, die freien Zugang zu den Schafen haben, sondern alle Schafherden mit geeigneten Massnahen geschützt werden. Dies vermeidet nicht nur Unfälle mit dem Wolf, die weniger als 10 % der Todesfälle ausmachen, sondern auch Verluste durch Krankheiten und Abstürze.

    Mit seinem Nein hat das Aargauer Volk gezeigt, dass es den Schutz der Natur stärken will. Pro Natura Aargau fordert, dass Regierungsrat und Grosser Rat vom Kanton Aargau den Schutz der biologischen Vielfalt jetzt noch ernster nehmen. Angesichts der rasant schwindenden Lebensräume und der zunehmenden Gefährdung unserer wildlebenden Tiere im Kanton Aargau braucht es griffige Massnahmen, damit der Aargau seine Natur endlich wirksam schützt.

    Matthias Betsche,
    Geschäftsführer von Pro Natura Aargau

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